Der Fokus meiner Arbeit liegt darauf, einen kryptischen Bildraum zu erschaffen, dessen Atmosphäre sich an trostlose Landschaften annähert. In dieser Welt verzerren sich Figuren und Gesichter. Mein Ziel ist es einen diffusen Bildraum zu erschaffen, dessen Räumlichkeit nur durch die Person und symbolische Objekte, wie zum Beispiel platonische Körper der „heiligen Geometrie" entsteht. In einer brauntonigen Palette skizziere ich zunächst die komplette Komposition des Bildes und erstelle eine monochrome Untermalung. Dann wird in transparenten Schichten das Bild gemalt. Da die Schichten etwas Zeit zum Trocknen benötigen, male ich meist ein bis drei Bilder gleichzeitig. So, dass, wenn eine Schicht fertig ist, die nächste Leinwand bearbeitet werden kann. Die Untermalung wird meist mit lichtem Ocker, oder Sienna gebrannt Pigment hergestellt. Die Palette der Bilder besteht aus: lichtem Ocker, Sienna gebrannt, Rotbraun, Kadmiumrot, Titanweiß, Zinkweiß, Umbra, Schwarz, Ultramarinblau. Sparsam setze ich architektonische Elemente in den Raum. Größenverhältnisse geraten aus den Fugen, durch verschieden große Figurensilhouetten und Gebäude. Büstenartige, sich verzerrende, Gesichter schweben oder stehen in diesen Landschaften, wie Monumente, die sich auflösen. Platonische Körper, die immer wieder in der Welt des Bildes auftauchen erzählen von einer Welt dahinter. Alles ist Realität. Jedoch nicht unsere.
2021 begann ich, im Rahmen eines Stipendiums des Ministeriums für Wissenschafft, Forschung und Kunst, meinen Arbeistprozess aus dem Atelier im Internet live zu streamen. Die Bilder, welche im Atelier gemalt und deren Prozess gestreamed wurde, entstehen nach einer langen Planungsphase (manchmal mehrere Jahre) mit Skizzen zur Komposition und zum Bildinhalt. Somit war von vornherein für mich klar, wie die 10 Bilder aussehen sollten. Am Ende eines Streams klärte ich oft fragen zur Technik, Komposition oder auch den Inhalt des Bildes. Der Livechat (auf englisch) war sehr aktiv und so entstand auch während des Malens ein Dialog zwischen den Rezipienten und mir. Die Rückmeldungen über die Wirkung eines Bildes, sowohl die Interpretation der Zuschauer, halfen mir während des Malens hin-und-wieder einen objektiveren Blick auf das Bild zu werfen.